Malediven 01/2007
Tauchsafari auf der Nautilus-One
Nach langer Vorfreude starteten am 18. Januar 16 begeisterte Safaritaucher von den Flughäfen Berlin und Frankfurt, über Doha nach Male, auf die Malediven.
Als alle auf dem Safariboot, der Nautilus-One, am 20. Januar eingetroffen waren, ging es nach freudiger Begrüßung und kurzem Fachsimpeln, am Morgen des 21. Januar zum ersten Tauchgang. Der führte uns zu einem alten, versunkenen Frachter, der kurz vor der Flughafeninsel Hulhule Male auf Grund lag.
Nach kurzer Weiterfahrt verbrachten wir unsere zweite Nacht auf See im Süd Male Atoll. Hier folgten die weiteren Tauchgänge für den Tag und wir sahen Weisspitzen-Riffhaie in dem 28°C warmen Wasser.
Am 22. Januar verließen wir das Süd Male Atoll und fuhren weiter in Richtung des Felidhe Atolls, wo wir auch unseren letzten Tauchgang für diesen Tag absolvierten. Ein besonders anmutender Tauchgang an diesem Tag war das Tauchen an der so gennanten 300 Meter langen „Golden Wall “. Diese Wand war über und über mit goldgelben Weichkorallen bewachsen. Am Beginn dieser Wand sahen wir auch ca. 30 Weisspitzen-Riffhaie.
Die Nacht verbrachten wir dann im Strömungsschatten einer kleinen bewachsenen Insel, die durch den Sonnenuntergang in sehr schönes Rot getaucht wurde. Es war Neumond und somit konnte man den klaren Sternenhimmel bewundern. Wir entdeckten einige bekannte Sternenbilder wie z. B. „Das Kreuz des Südens“ obwohl wir noch über dem Äquator waren oder die „Milchstraße“, sowie das Bild des „Orions“.
Am Dienstag, den 23. Januar tauchten wir im Kanal, dem so genannten Fotteyo Kandu, der sehr strömungsreich war. Wir sahen Adlerrochen, graue Riffhaie und Weißspitzenriffhaie. Das Wetter war sonnig aber sehr windig und die Stimmung an Bord war harmonisch.
Nach einem kräftigen Frühstück fuhren wir ins Meemu Atoll, wo der nächste Tauchgang am Medhu Faru Kandu stattfand, der es mit seiner starken Strömung in sich hatte. An Bord des Schiffes wurden erst einmal die Erfahrungen und Kenntnisse der Taucher beim Strömungstauchen untereinander ausgetauscht und erweitert.
Am nächsten Morgen tauchten wir noch zweimal im Meemu Atoll, am Vanhuravahli Kandu, wo wir insgesamt mehr als 70 Grauriff-Haie, 2 Marlins und mehrere Adlerrochen gesehen haben. Die Stimmung war gut an Bord und nach den Tauchgängen lud der sonnenreiche Tag zum relaxen ein.
Unseren dritten Tauchgang an diesem Tag absolvierten wir an der südlichen Spitze des Felide Atolls, Rakeedhoo South Corner.
Nach dem Sonnenuntergang ging es mit dem Dingi zum Inselstrand, wo Fackeln uns den Weg leuchteten und uns ein BBQ im „Robinson Cruso Style“ erwartete. Die Spezialitäten waren so lecker hergerichtet, dass wir die Schärfe mancher Speisen ignorierten und es uns schmecken ließen.
Am 25. Januar erkundeten wir das Felidhe Atoll mit drei weiteren Tauchgängen. Unter anderem waren wir am Ambara Giri, welches ein sehr großes Tiler ist.
Nun war es endlich soweit und wir fuhren am frühen Morgen des 26. Januars in Richtung des Süd Ari Atolls. Diese Überfahrt dauerte ca. 4 Stunden und ließ uns die Kraft des Indischen Ozeans am eigenen Leib spüren. Die Wellen hoben die Nautilus-One oft hoch aus dem Wasser und die weiße, salzige Gischt kühlte das durch die Sonne aufgeheizte Deck.
Im Süd Ari Atoll angekommen ging es gleich zum ersten Tauchgang. Der zweite Tauchgang war für mich der Aufregendste, obwohl er nur 3 Minuten gedauert hat, die es aber in sich hatten. Auf dem Riffdach in ca. 20 Meter Tiefe angekommen hat mich die sehr starke Strömung erfasst und sofort mitgerissen. Ich wurde gegen einen Riffvorsprung geschleudert und bin mit meinem Strömungshaken hängen geblieben. Die Maske hat es mir vom Gesicht gerissen und ich sah nichts mehr. Mein erster Griff galt meiner Kamera. Als ich sie sicher in meiner Hand fühlte, richtete ich meine Maske und in diesem Moment ging es auch schon weiter. Die Strömung war so stark, dass sich durch mein Eigengewicht der Strömungshaken aufbog. Die darauf folgende Aufwärtsströmung brachte mich sofort an die Wasseroberfläche und das Dohni sammelte alle Taucher, denen es nicht anders erging, ein. Also Adrenalin Pur in diesem Tauchgang!!!
Am nächsten Tag war die Walhai- Suche geplant, die leider zu keinem Happy End führte. Zur Entschädigung haben wir aber einige Delfine, Schildkröten und Schweinswale erspähen können.
Nach unserem Besuch auf einer kleinen grünen Oase mit Palmen, machten wir uns für den Nachttauchgang fertig und 10 min. später waren alle schon im Wasser. Der Rahdhigga Thila war dafür optimal geeignet und es waren sehr viele Fische und farbenprächtige Korallen in unseren Lichtkegeln zu sehen. Die Auftauchphase an den riesigen Tischkorallen lies den Nachttauchgang geruhsam enden.
Die Tauchgänge am 28. Januar führten wir ebenfalls im Süd Ari Atoll durch und waren am Panettone, wo wir vier Mantas sahen und am Emas Thila, wo ebenfalls Mantas ihre Kreise zogen. Einer der Mantas schwamm mir ca. 50 cm über den Kopf und entleerte sich dabei, was mir immer in Erinnerung bleiben wird.
Ein großes High Light dieser Safari waren am 29. Januar die Tauchgänge am Dhonkalo Manta Point. Die Sicht war nicht so gut, aber wegen dem Plankton waren zahlreiche Mantas zum Festessen erschienen. Es war beeindruckend wie leicht sich diese Riesen im Wasser fortbewegen, fast tanzend und sie schienen völlig schwerelos zu sein. Die Flügelspannweite war mindesten 4 Meter breit und wenn sie ganz nahe kamen, sah man das Maul und die Kiemen. Die Stimmung war nach solchen Tauchgängen immer super und man hatte sich viel bis zum schlafen gehen zu erzählen.
Die Safari ging leider dem Ende entgegen und wir mussten am 30. Januar das Nord Ari Atoll verlassen und fuhren in den Norden des Süd Male Atoll zurück. Der Tauchgang nach unserer Ankunft fand im Emboodhoo Express statt und wir sahen noch einmal sehr viele Grau- und Weisspitzenriffhaie sowie Adlerrochen. Es war wieder ein sehr strömungsreicher Tauchgang, der eine Menge Kraft aus unseren Beinen verlangte, aber zur Belohnung sahen wir die wunderschönen Fischarten.
Die Zeit am letzten Tag nutzten wir noch für einen Besuch der maledivischen Hauptstadt Male und am Abend feierten wir den Geburtstag unseres Tauchkameraden Peter.
Am 1. Februar war es dann soweit und es hieß Abschied nehmen von beeindruckenden Unterwassererlebnissen, von Temperaturen um die 30 Grad und von einer duften Tauchertruppe und Mannschaft an Bord.
Nach 13 Stunden Flugzeit und in Gedanken immer noch auf der Nautilus-One, nahmen wir unser Gepäck am Flughafen entgegen und mussten feststellen, dass es sehr kalt ist in der Heimat.
Es hat allen Teilnehmern der Safari sehr gut gefallen und das Ziel ist es, in ein paar Jahren noch einmal eine Reise zu starten.