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Malediven 2021

Reisebericht von Sabine Schröder



Meine Reise in den „tiefen Süden„, 10 Tage Malediven Tauchsafari mit der „Blue Voyager„ 03. – 13. April 2021

Eigentlich wollte ich in den Sudan, Tauchen im südlichen Roten Meer auf den Spuren von Jacques Cousteau mit Hammerhaien, 10 Tage auf der „Blue Force„.

Eigentlich war diese Reise schon im April 2020 geplant, aber dann kam Corona dazwischen und ich musste das Date mit dem Hammerhaien auf April 2021 verschieben. Auch für 2021 hatte ich bereits Flüge gebucht und mich regelmäßig über Infektionszahlen und mögliche Reisewarnungen informiert – was man eben so macht, wenn man in Zeiten von Corona verreisen möchte. Leider war mir auch in diesem Jahr das Glück nicht hold, denn im März informierte mich Emirates, dass mein Flug in den Sudan gestrichen sei.

Um dann doch noch ins Warme zu kommen und der „Käfighaltung„ zu Hause zu entfliehen, bot mir meine Agentur die oben genannte Malediven-Safari „10 Tage Tiefer Süden„ an. Die Sache war schnell entschieden und der Flug gebucht. Die Aussicht, Tigerhaie live zu sehen, tröstete mich darüber hinweg, dass ich auch in diesem Jahr vermutlich nicht mit Hammerhaien tauchen würde.

Ein paar Informationen zu meiner Person: weiblich, ich tauche seit über 35 Jahren und reise meist alleine. Ja, es soll auch Frauen geben, die gerne so Ihren Urlaub verbringen und ich habe auch schon einige andere nette Taucherinnen dabei getroffen.

Anreise:

Wenn man also in diesen reisetechnisch anspruchsvollen Zeiten auf Reisen geht, muss man ein paar Dinge beachten:

Einen aktuellen PCR-Test (nicht älter als 72 Stunden) mit einem englischsprachigen Zertifikat vorweisen, der wird für die online Einreiseerklärung gebraucht, außerdem braucht man ihn um überhaupt ins Flugzeug zu gelangen. Auch die Fluggesellschaften verlangen noch ein extra auszufüllendes Dokument. Also zusätzlich zum Tauchertasche-Packen macht eine zusätzliche Check-Liste Sinn um überhaupt fliegen zu DÜRFEN. Aber man möchte ja, also macht man auch das.

Wenn man dann ALLES, ALLES geschafft hat und rechtzeitig am Flughafen ist, reibt man sich verwundert die Augen, weil große Teile des Flughafens ziemlich leer sind. Ziemlich leer war dann auch das Flugzeug - erfreulicherweise - und man genießt die entspannte Atmosphäre an Bord, auch wenn man immer, außer zum Essen, eine Maske tragen muss.

Die Einreiseformalitäten in Malé werden durch den Pandemie-Papierkram nicht gerade beschleunigt, aber man ist ja im Urlaub und hat Zeit und hat Muße sich dabei umzusehen. Man bemerkt, dass man das mit dem „strikten-Maske-Tragen„ hier wohl eher tropisch gelassen sieht.

Ich hatte inzwischen Mitreisende gefunden. Wir warteten gemeinsam auf den Abflug des Inlandfluges nach Koodoo und tauschten uns über die bevorstehende Reise und das entgangene Sudan-Erlebnis aus.

Unsere Tour-Guides Roy und Maggie, ein Pärchen aus den Niederlanden holten uns nach der Landung in Koodoo ab und brachten uns auf das Tauch-Dhoni, mit dem wir zur Blue Voyager fuhren.

Auf dem Weg konnte man bereits auf dem Dhoni sein Tauchergerödel vorbereiten und die Einzelteile in Boxen verstauen. Sehr praktisch, denn dann kam das Gepäck nur mit dem bisschen Klamotten und Waschzeug in die Kabine.

Auf dem Schiff

Endlich angekommen auf der Blue Voyager, unserem Zuhause für die nächsten Tage, empfingen uns unsere Gastgeber mit einem kalten Getränk, einem Saunatuch und Informationen zur Reise, einem Bootsbriefing und einer Feuerübung. Ach ja, Auspacken, Tauchbriefing, Abendessen und Mitreisende kennenlernen gabs auch noch am ersten Abend – ich war inzwischen mehr als 36 Stunden auf den Beine, hatte auf den beiden nächtlichen Flügen nur sehr wenig geschlafen und war hundemüde. Im Nachhinein bekomme ich die Reihenfolge nicht mehr so genau hin.

Egal - ich freute mich, dass alles geklappt hatte und ich endlich angekommen war. Jetzt ging es los!

Beim Abendessen gab es eine Liste mit einer Auswahl an Eiergerichten, die man zum Frühstück bestellen konnte und eine Liste mit Heißgetränken, die zum Wecken an die Kabine serviert wurden.

Tee/Kaffee an die Kabine - ein toller Service - das hatte ich bisher noch nie!

Das Wecken selbst war für 6 Uhr angekündigt, ich war ja zum Tauchen und nicht zum Vergnügen hier ��.

1.Tauchtag Gaafu Alifa Atoll

Kurz vor 6 Uhr klopfte es auch dann auch ausdauernd an der Kabinentür. Mit einem freundlichen „Good Morning„, wurde ich aufgefordert den Tag zu beginnen. Da ich nicht ganz so schnell aus der Koje kam, wartete mein Tee oben im Salon.

Um 06:30 begann das erste Briefing im Salon, erwartungsgemäß in englischer Sprache und mit der Ankündigung der allseits beliebten Bojen-Übung am Ende des ersten Tauchgangs. Ich hatte meinen Buddy anlässlich der Sudan-Buchung auf Facebook kennengelernt, aber gesehen hatten wir uns erst jetzt am Flughafen und dies war nun unser erster gemeinsamer Tauchgang.

Die insgesamt 21 Taucher wurden in 4 Gruppen eingeteilt, ich fand mich samt Buddy in einer Gruppe mit erfahrenen Tauchern wieder, insgesamt 5 Deutsche und ein Taucher mit englischer Muttersprache. Unser Guide Titti machte einen erfahrenen Eindruck und dann ging es auch schon los.

Einer der Vorteile einer Safari ist, dass man keine Ausrüstung durch die Gegend schleppen muss, das schätzt man sehr, wenn man in seinem Taucherleben schon genug geschleppt hat. Alles, außer Handtuch, Kamera und Lampe ist schon auf dem Dhoni, man muss nur noch den O2-Anteil im Nitrox-Gemisch prüfen (bei Luft fällt das natürlich weg), fertig montieren und schon kann der Spaß starten! Selbst Trinkwasser war an Bord.

Der erste Platz „Villingili Beyru„ und auch die anderen drei Plätze im Gaafu Alifa Atoll waren, was Korallen und Großfische angeht, nicht so spektakulär. Sicht war ganz ok, Strömung gabs so gut wie keine. Ich fand das schade, denn wenig Strömung heißt auch kleine Fische!

Möglicherweise sahen das die Taucher der anderen Gruppen nicht so, denn es waren nicht nur erfahrene Taucher an Bord. Die Taucher unserer Gruppe passten sehr gut zusammen und auch mein Buddy erwiess sich als Glücksgriff.

Ich freute mich auf tolle Tauchtage in einer erfahrenen Gruppe und brauchte nur sehr kurze Zeit um den Alltag hinter mir und sich in die vertraute Safari-Routine sinken zu lassen.

Tauchgänge, Ruhe- und Essenszeiten folgten einem wunderbar vertrauten Rhythmus:06:00 Wecken

06:30 Briefing und 1. Tauchgang

09:00 Frühstück

11:30 Briefing und Tauchen

12: 45 Mittagessen

14:30 Briefing und Tauchen

16:00 Snack-Time

19:00 AbendessenWem das zu kompliziert ist, kann sich folgende Faustregel merken:

Haare trocken – Tauchen; Haare nass - Essen!

Am 2. Tauchtag war nur ein Tauchgang geplant.

Bei diesem letzten Tauchgang im Gaafu Atoll „Hitadoo Manta Point„, gab es einen Riffhai an der Cleaning-Station und einen Manta an einer Manta Cleaning-Station. Gänsehaut und Malediven-Feeling Pur!

Der Manta kreiste ein paar Mal um die Station und flog zu meiner Begeisterung auch direkt über mich, obwohl ich schön „in Deckung„ geblieben war. Mein Buddy hatte eine unfreundliche Begegnung mit einer klitzekleinen Muräne, die ohne zu fackeln einfach in den Finger biss. Der Finger war noch dran (es war gottlob nur ein Kratzer), die Wunde musste aber an Bord desinfiziert und verbunden werde. Am Ende der Reise war der Kratzer fast verheilt.

Nach diesem schönen Tauchgang am Morgen machten wir uns auf die Reise nach Norden ins nächste Atoll. Eine Begegnung mit einem Walhai ließ die Maschine kurz stoppen und wir bewunderten an Deck das schöne Tier.

„Wir fahren nicht nachts„, sagte der Tour-Guide auf die Frage, warum man nicht die Nacht zum Fahren nutzen würde. Punkt – keine weitere Erklärung.

Ab dem 3. Tauchtag waren wir im Laamu-Atoll und bewegten uns durch vom Thaa ins Meemu-Atoll.

Überall gab es eher wenig Strömung, daher war die Großfisch-Dichte recht gering, die Sicht einigermaßen gut. Die Malediven haben außer großen Fischen unter Wasser noch genug anderes zu bieten: Schildkröten, Fischschwärme, Korallenfische, üppige Korallen - es ist einfach eine wunderbare, bunte Welt unter Wasser. Es lohnt sich überall genau hinzusehen und langsam zu tauchen, wie entdeckten überall verborgene Schönheiten. Da keine anderen Safari-Boote da waren, hatten wir die ganze Pracht für uns allein.

Aber irgendwie hatten wir, zumindest unsere Gruppe, noch die Tigerhaie in der Erwartung.

Im Meemu-Atoll tauchten wir zwei Mal bei einer weiteren Manta Cleaning-Station, einmal am Abend und dann am nächsten Morgen. Am Morgen flogen den ganzen Tauchgang über bis zu vier große, überirdisch schöne Tiere um uns herum und über uns hinweg, eine wahre Freude!

Ich machte mir nur Sorgen, dass meine SD-Karte in der Kamera bald voll sein würde – ein echtes Luxus-Problem.

Die Stimmung war gut und wir fuhren weiter nach Norden ins Vaavu-Atoll, bis auf den „Reisetag„ wurden täglich 3 Tauchgänge angeboten.

Dive - Eat - Sleep – Repeat. So eine Safari-Routine kann sehr entspannend sein, ich fühlte mich aus der Zeit gefallen und der Corona-Welt entrückt.

Im Vaavu-Atoll gibt es die „Golden Wall„ eine Wand mit vielen bunten Weichkorallen, die ich zwar schon kannte, aber sehr gerne nochmal besuchte.

Irgendwann sprachen wir den Tourguide auf unsere Erwartungen bezüglich „Tiefer Süden mit Tigerhaien„ an. Der war völlig verdutzt, denn „Deep South„ war eine andere Tour, da hätten wir nach Gan fliegen müssen. Unsere Tour startet in Koodoo und wir fahren nach Norden zum Nord-Male Atoll. Das Insel-Barbecue, das wir alle auf dem Voucher unserer Agentur hatten, würde auch nicht stattfinden, denn dafür sei die „Blue Voyager„ gar nicht ausgerüstet.

An diesem Punkt verabschiedete sich unsere „gute Laune„ für kurze Zeit. Es wurde heiß diskutiert und wir fühlten uns schon verschaukelt, aber wir waren nun mal auf diesem Schiff. Wir beschlossen die Angelegenheit nach der Reise mit der Dame von der Agentur zu klären.

Inzwischen waren in Alimathaa angekommen. Hier waren zwei Tauchgänge geplant, einen am Nachmittag und einen Nachttauchgang. Ich war einmal vor der Pandemie da und freute mich schon auf Ammenhaie und Rochen. Damals waren die Tiere von der Tauchoperation auf der Insel angefüttert, das sah unter Wasser aus wie eine hell erleuchtete Zirkusmanege. Ein riesiges Spektakel; alle Taucher saßen im Kreis um die Ammenhaie und Rochen, die wild in dieser Manage kreisten.
Derzeit ist das Resort geschlossen und niemand füttert. Das wissen aber die Ammenhaie nicht und besuchten und umkreisten bereits die Blue Voyager am Ankerplatz.
Schon der Tauchgang am Nachmittag ließ keine Wünsche offen. Große Ammenhaie lagen vor uns im Sand und schliefen. Wir landeten vorsichtig auf dem Sand und rückten näher an die Tiere heran. Die ließen sich nicht stören und blieben zu unserem Entzücken liegen und schliefen – so zumindest sah das aus. Es wurden immer mehr, einmal kreiste eine Gruppe mit 7 Ammenhaien über unsere Köpfe und landeten dann direkt vor uns im Sand. Wir sahen auch noch Riffhaie, Adlerrochen und immer mehr Ammenhaie.

Die Zeit unter Wasser verging einfach zu schnell, aber uns blieb ja noch der Nachttauchgang. Eigentlich war es eher ein Dämmerungstauchgang, aber in den Tropen wird es sehr schnell dunkel.

Schon beim Abtauchen merkten wir, dass wir nicht alleine waren und von den Ammenhaien beobachtet und erwartet wurden. In der Nähe des Bootsstegs bildeten wir Taucher einen Kreis und die Ammenhaie nahmen unsere Einladung gerne an. Was dann kam, kannte ich zwar schon, aber das hier wurde von Minute zu Minute wilder. Gefühlt bis zu 30 – 40 Ammenhaie tummelten sich innerhalb und um die Licht-Arena herum, erhellt von unseren Lampen und Video-Schweinwerfern.

Da die Tiere in früheren Jahren angefüttert wurden, war unser Licht so etwas wie die Essensglocke. Jeder wollte etwas abhaben, allerdings hatten wir nichts zu füttern dabei. Die Haie schwammen um uns herum, drängten sich teilweise zwischen unseren Beinen durch, streiften unsere Ausrüstung und unsere Haut. Man hatte uns beim Briefing eingeschärft, die Haie nicht zu berühren – allerdings hatten man den Haien nicht gesagt - die Tiere waren recht „distanzlos„. Die Sicht in der „Arena„ war teilweise eingeschränkt, da die vielen Haie den Sand aufwirbelten und jeder schwenkte seine Lampe/Schweinwerfer auf das „Objekt„ Hai. Flackernde Lichter, aufgewirbelter Sand, Haie die übereinander in verschiedene Richtung schwammen und sich schubsten – ein Hexenkessel wie aus einem Alptraum. Von oben kamen die Haie wie bleiche Geister angeflogen, andere drängten sich direkt an uns vorbei in die Arena hinein oder heraus. Der Taucher neben mir hatte zur besseren Stabilität ein Bein aufgestellt, da landete auch schon ein Ammenhai auf dem Bein und er hatte quasi einen Hai auf dem Schoß!

So umringt von Ammenhaien unter Wasser, schlechte Sicht und im Dunkeln, teilweise mit Körperkontakt – das war schon sehr speziell, aufregend und adrenalingeladen. Für mich war es sehr beruhigend zu wissen, dass Ammenhaie nachtaktive „Saugfresser„ sind und ihre Nahrung nur aus Seeigeln, Langusten, Krabben und Kalmare besteht. Trotzdem, „Spooky„ war es schon.

Beim Auftauchen sah man aus dem Dunkel immer weiter Ammenhaie kommen und gehen, wie eine Formation bleicher Engel über uns, neben und unter uns in mehreren Schichten.

Als ich an diesem Abend aus dem Bullauge der Kabine schaute, konnte ich zwei Ammenhaie an der Oberfläche sehen. In dieser Nacht träumte ich von Haien. ��

Am nächsten Tag fuhren wir nach dem Morgentauchgang ins Süd-Male Atoll und ankerten vor Guraidhoo. Der Tourguide versprach uns erstklassige Tauchplätze und tolle Tauchgänge mit knackiger Strömung.

Leider war auch hier die Strömung eher lau und meist out-going. Das heißt, das nährstoffarme Wasser strömt aus dem Atoll. Also auch wieder eher kleinere Fische und eher schlechte Sicht.

Um mich richtig zu verstehen, wir tauchten in einem der spektakulärsten Tauchgebieten dieser Welt - Fische gab es reichlich. Schwarmfische, Korallenfische und auch einige Haie, aber nicht das spektakuläre Tigerhai-Erlebnis, das meine Buddys und ich gehofft hatten.

Zudem hat so ein Kanal ohne Strömung den Charme der Mondoberfläche, da sich filigrane Korallen eben nicht den Kanal zum Wachsen aussuchen. Im Kanal werden sie von der Strömung abgeschliffen, daher mögen Korallen eher strömungsgeschützte Stellen. Kanäle sind klasse bei Strömung mit guter Sicht. Das ist dann zwar anstrengend, aber wie ich schon weiter vorne erwähnte – ich war ja nicht zum Vergnügen hier!

Einmal hatten wir dann tatsächlich ganz nette Strömung. Eine leichte Strömung trug uns zunächst am Riff entlang, die Sicht war recht trüb. Plötzlich kam die Strömung deutlich stärker von vorne und von draußen und das Wasser wurde klar – Strömung „incoming„.

Der Riffhaken war schnell gesetzt und auch Haie zeigten sich – wunderschöne, elegante, silbern schimmernde Schönheiten. Die Strömung nahm weiter zu, wir lösten die Haken, ließen uns durch den Kanal treiben und stiegen langsam höher. Die Fahrt war inzwischen rasant und sich irgendwo festzuhalten war keine gute Idee mehr. Unsere Luftblasen schienen um uns herum zu tanzen und blieben auf unserer Höhe.

Da Luftblasen normalerweise nach oben steigen, ist das ein Zeichen für den „Waschmaschineneffekt„. Trotz Luft in der Weste war es schwer weiter nach oben zu gelangen. Es fühlte sich an wie wenn man in Sirup taucht und plötzlich viel mehr Blei am Gurt hat. Irgendwann ließ der Effekt nach und wir konnten normal auftauchen.

Ursprünglich war der Plan, auf Guraidhoo den PCR-Test für den Rückflug zu machen. Kurzfristig mussten die Blue Voyager umdisponieren, denn die Insel wurde aufgrund hoher Corona-Fallzahlen geschlossen.

Daher starteten wir am nächsten Tag in Richtung Nord-Male Atoll, auf dem Weg lag das „Kuda Giri Wreck„. Ein wirkliche schönes Wrack und ein mindestens genauso schönes Riff. Eine Planänderung kann auch etwas Positives haben, der Tauchplatz war erste Sahne und die Malediven zeigten uns kurz vor Schluss der Reise nochmal warum wir wiederkommen sollten.

Den PCR-Test machten wir dann in Hulumale, der Erweiterung der Flughafen-Insel. Statt zum Tauchgang brachte das Dhoni die Gäste, die den Test zur Einreise nach Hause brauchten, an die Kaimauer. Ein sehr schmale, schwarzgekleidete und vermummte Frau kam aufs Schiff und verpackte sich zunächst in weitere Schutzschichten aus Plastik. Dann wurden wir einzeln nach vorne gebeten und jeder bekam ein Stächen in den Rachen und in die Nase. Das ging recht flott und am Abend hatten wir auch schon unser Ergebnis, bei allen übrigens negativ.

Ein letzter Tauchgang stand noch aus, bis zuletzt stand der Platz nicht fest. Zu meiner Freude war es „Fish-Tank„. Das Riff selbst ist nichts Besonderes, allerdings werden hier nach Arbeitsende die Fischabfälle der Fischfabrik im Meer versenkt. Das lockt natürlich alle möglichen Proteinfresser an und verspricht das Tauchen in einer „Fischsuppe„.

Das Briefing sagte uns eine geringe Strömung voraus und dann ging es mit Vorfreude in die Tiefe. Innerhalb kürzester Zeit waren wir von unzähligen Stechrochen umringt und über der ganzen Szenerie tummelten sich Wimpel- und Doktorfische. Ein farbeprächtiges Panorama für den Showdown der Stechrochen. Die waren recht distanzlos und mehr als einmal spürte ich die samtartige graue Haut an Händen und im Gesicht. Der Wasserdruck über dem Kopf ließ erahnen, dass die Rochen direkt über unsere Köpfe tanzten, manche „naschten„ auch an Haarsträhnen, wie beispielsweise an den blonden Locken unseres Tourguides Roy. Überraschenderweise frischte die Strömung erheblich auf und ein paar Korallenblöcke im Sand sorgten dafür, dass man nicht weggeblasen wurde. Der Tanz der Rochen wurde immer wilder, inzwischen mischten auch kapitale Muränen mit. Die Fotografen/Filmer kämpften um die Balance zwischen den „Böen„ und den Rochen. Einmal bekam ich die Flosse eines Mittauchers als volle Breitseite auf die Maske, aber so etwas passiert einfach.

Da Stechrochen durchaus wehrhaft sind (sie haben einen Stachel, dessen Nervengift man nicht unterschätzen darf) war es für mich eine emotionale Gratwanderung zwischen Euphorie und gespannter Wachsamkeit. Am Ende der Tauchzeit traten wir eher widerwillig den Weg nach oben an. Eine letzte Szene mit vier Muränen, in der sich zwei große Netzmuränen um ein Versteck in einer Koralle stritten, hielt uns noch einmal auf. Leider mussten wir als „Luftatmer„ wieder nach oben – ein würdiger Abschluss für diese Reise.

Der Rest ist schnell erzählt. Stickstoff ab-atmen, in Erinnerungen schwelgen, Adressen austauschen, Rechnung begleichen und den Tip an die Crew nicht vergessen.

Die komplette Crew war auf dieser Reise mehr als nur eine Erwähnung wert. Vom morgendlichen Heißgetränk an die Kabinentür über den Service auf dem Dhoni und der Begleitung bei den Tauchgängen – überall fühlte ich mich freundlich umsorgt. Das Essen war sehr schmackhaft und abwechslungsreich und für einen eher europäischen Gaumen angepasst. Klar esse ich gerne ein gutes Curry, aber ich habe ein Problem mit der oft brennenden Schärfe dieser Gerichte und war dann mit den europäisierten Varianten sehr zufrieden. Statt dem Insel-Barbecue zelebrierte die Crew für uns ein wunderbares Barbecue auf der Heck-Plattform der Blue Voyager und beim anschließenden „Bunten Abend„ auf dem Sonnendeck hatten wir Gelegenheit den musikalischen Talenten in der Crew zu lauschen und mitzutanzen.

Viel zu schnell kam das Ende der Reise mit der „Blue Voyager„ und das Dhoni brachte uns gestaffelt nach Abflugzeiten zum Flughafen.

Mein Fazit: auf jeden Fall wieder Malediven und sehr gerne wieder mit diesen tollen Buddys ��

– die Tigerbande (Jens, Gerald, Matthias und Reini) dürfen sich angesprochen fühlen!

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